zweikommasieben
Magazin #22
Diverse Beiträge in der neuen Ausgabe von zweikommasieben stehen mit der Vergangenheit in Verbindung. Solche Verbindungen könnte das Jahr 2020 gefördert haben und auch Nostalgie scheint schon fast angemessen zu sein. Das australische Duo CS + Kreme erzählt im Gespräch mit Conor McTernan, dass es bis heute von einem alchemistischen Jam zerrt, der zu Beginn ihrer Zusammenarbeit stattfand. Und auch Johanna Hedva beschäftigt sich auf eine Art mit vergangenen Ereignissen: Sie erzählt Joschua Wicke von Performances, die sie als eine «Kommunion mit den Toten, mit dem Vergangenen» versteht.
Wir möchten aber die Frage stellen, welche produktiven Kräfte wir in den tempi passati finden und wie der zuvor beschriebene Vorwurf der Nostalgie entkräftet werden kann. Eine Antwort darauf finden wir in den Verbindungen von Erinnerungen zur Gegenwart. Davon spricht etwa Kamixlo wenn er einen weit zurückreichenden Prozess rekapituliert, der zu seinem neuen Album führte. Diese Feststellung beruhigt uns insofern, als dass wir uns gegenwärtig also doch nicht (nur) spazierend auf memory lanes wiederfinden, sondern uns dafür interessieren, wie die Spuren von der Vergangenheit zurück ins Jetzt führen, dieses verändert haben – und was sich durch das Verfolgen dieser Wege für neue Möglichkeiten für das Jetzt bieten.
Gleichzeitig sollten wir aber auch die wohltuende Unschuld einer beiläufigen Erinnerung nicht unterschätzen. Der britische DJ und Produzent Mark Lawrence aka Mala macht hierfür Beispiele, wenn er über die frühen DMZ-Partys in Brixton spricht. Oder auch die chinesische Künstlerin Yikii, die Anekdoten ihrer Schulzeit erzählt. Man darf also in den folgenden Beiträgen sowohl das gegenwärtige Potential von Vergangenem suchen als auch in nostalgischer Unschuld auf zurückliegende Erinnerungen blicken.
-Interviews mit Bank Records, CS + Kreme, Glamour & ehh hahah, Haiyti, Johanna Hedva, Kamixlo, Mala, Nosedrip & Nana Esi, patten und Yikii
-Essays von Friedemann Dupelius (SPA Recordings) und Brendan Dougherty
-Contributes von Hanne Lippard, Kate NV, Tujiko Noriko und strecke
-Kolumen mit Material von Simian Keiser (und der Poesi von Oswald Egger), Georg Gatsas (Photos) und Michael Eby (“Art Review”)
-alle Inhalte auf EN und Teile auf DE, NL sowie PL
-152 Seiten
-Grösse: 208 x 287 mm
-2000er Edition
Bestellen kann man das Magazin via Präsens Editionen: https://praesenseditionen.ch/products/zweikommasieben-22
