11.06.2019 von Thomas Mouna

Hyph11E – Metropolitane Innovation

Wie es oft der Fall ist, wenn man über interessante zeitgenössische Künstlerinnen aus der Szene für elektronische Musik spricht, lässt sich auch der Sound von Tess Sun aka Hyph11E nur schwer kategorisieren: oft zu vertrackt und experimentell für den Klub, gleichzeitig mit einer industriellen Intensität versehen, die man sich nirgendwo sonst vorstellen kann als auf einer dunklen und bedrohlichen Tanzfläche.

Ihre ersten Erfahrungen mit Musikproduktion machte Sun während ihrer Studienzeit im Nordosten Chinas. Später besuchte sie in Peking zum ersten Mal Klubshows. Allerdings war es der Umzug nach Shanghai anno 2015, der sie dazu bewegte, eigene Musikexperimente zu realisieren. In Shanghai – einer Stadt, deren Bekanntheit und Anerkennung bezüglich elektronischer Musik stetig zunimmt – begann Sun als Hyph11E, beeinflusst von Gqom, Grime und anderen Stilen, verschiedene Klänge zu filigranen und komplexen Soundlandschaften zu kombinieren. Inspiration dafür findet sie im Alltagsleben, in Träumen und im Klub. Als Teil einer neuen Bewegung in der Shanghaier Szene, die sich um Labels wie Genome 6.66 Mbp und Svbkvlt sowie Produzenten wie Tzusing, Scintii und Osheyack entwickelt, etabliert Hyph11E ihre eigene, unverkennbare Stimme, die man seit der Veröffentlichung ihrer ersten EP Vanishing Cinema weltweit achtet.

Thomas Mouna Du hast an der Universität Musik studiert. Warum? Hattest du diesen Wunsch schon als Kind?

Tess Sun Nicht unbedingt. Die Entscheidung fiel im Jahr 2009. Meine Mutter wollte, dass ich eine Ausbildung zur Klavierlehrerin mache, aber davon hielt ich nicht allzu viel. Ich wollte lernen, wie man Musik produziert und das führte zur Wahl meines Studiums. Um ehrlich zu sein: es gab damals nur wenige Studiengänge in China, bei denen es um Musikproduktion ging. Jener, den ich wählte, war ziemlich neu. Ich hatte davor noch nie davon gehört.

TM Hast du dich damals schon mit elektronischer Musik auseinandergesetzt, beziehungsweise hast du dir solche Musik schon angehört?

TS Tatsächlich hörte ich damals viel chinesischer Hip-Hop! Davon abgesehen mochte ich auch einige chinesische Indie-Bands.

TM Was geschah nach Abschluss des Studiums?

TS Anfang 2014 zog ich nach Peking, weil ich da einen Job in einem Tonstudio angenommen hatte. Während jener Zeit habe ich viel gelernt. Die Lehrer an der Uni vermittelten kaum Wissen, das man zur Benutzung von Musiksoftware kennen sollte. Sie unterrichteten die Grundlagen und einige simple Funktionen. Im Studio konnte ich mir viel mehr aneignen. Ich lernte den Umgang mit den Werkzeugen, die man zur Soundproduktion für Fernseh- und Filmwerbungen benutzt.

TM Hast du während dieser Zeit schon selbst Musik gemacht und Klubs besucht?

TS Nein, ich produzierte damals nur Sachen für unsere Geschäftskundinnen. Nach etwa einem Jahr nahm mich ein Freund mit in den Dada-Klub [ein gleichermassen etablierter wie berüchtigter Klub mit beeindruckendem Booking]. Das war mein erster Klubbesuch – eine echte Inspiration. Nach dieser Erfahrung wollte ich versuchen, selbst Musik zu machen, die wie jene im Klub klang. Ich wollte meine Tage nicht mehr damit verbringen, nur Musik für die Kunden meiner Firma zu produzieren. Ich wollte Musik für mich selbst schreiben.

TM Weisst du noch, wer an diesem Abend im Dada spielte?

TS Goth-Trad! Ich hatte richtig Glück. Ich erinnere mich noch heute an diese Nacht. Ich war total schockiert. Danach besuchte ich jede Woche ein- bis zweimal das Dada.

TM Wie muss man sich die Szene für elektronische Musik in Peking zu jener Zeit vorstellen?

TS Meiner Meinung nach war die Szene damals total abgefahren. Kurz nachdem ich zum ersten Mal im Dada war, hörte man plötzlich überall, dass Howie Lee nach seinem Studium in Grossbritannien zurückgekehrt war und sein Label und die Partyserie Do Hits ankurbeln würde. Shackup war damals ebenfalls sehr beliebt. Die zwei spielten oft neue Musik und Howie veröffentlichte viele richtig gute Sachen.

TM Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann machtest du deine ersten prägenden Erfahrungen in Peking. Der nächste grosse Schritt war dann der Umzug nach Shanghai.

TS Nachdem ich eine Weile regelmässig Klubs besucht hatte und in die Szene eingetaucht war, empfahl mir ein Freund Shanghai und insbesondere The Shelter [ein Klub in einem ehemaligen Luftschutzbunker] zu besuchen. Ich hatte keine Ahnung was The Shelter sein sollte. Damals wussten nur die Leute in Shanghai, was dort abging. Als ich dann endlich einmal in der Stadt zu Besuch war, war klar, dass ich mir den Klub ansehen würde. Davor war ich an einer Release-Party von Juzhen – ein Musikmagazine aus Shanghai –, die in einem Café stattfand. Gaz [Besitzer von The Shelter und des Labels Svbkvlt] war verantwortlich für das Booking; an dem Tag spielten Ikonika, Chacha und Aivilox. Das war nur ein kleiner Anlass an einem Nachmittag in einem kleinen Café, aber die Stimmung war der Wahnsinn. Gaz spielen zu sehen, war ein Erlebnis. Kurz danach zog ich nach Shanghai und bescuhte dann zwei bis dreimal pro Woche The Shelter – es war ähnlich wie damals, als ich in Peking das Dada entdeckte. Ich war richtig angefressen, weil ich dort jedes Mal so viel Musik kennenlernte, von der ich noch nie gehört hatte. Ich habe diese ganze Zeit sehr genossen.

TM Wie stand es um deine eigenen Produktionen zur Zeit des Umzugs?

TS Zu Beginn meiner Zeit in Shanghai lief in dieser Hinsicht nicht viel. Ich verbrachte meine Zeit in Klubs und versuchte, so viele verschiedene Künstlerinnen wie möglich zu sehen. Diese Erfahrungen brachten mich dazu, mein eigenes Ding zu versuchen. Ich fing langsam an, mehr zu machen, zuerst noch ohne bestimmte Ausrichtung. Ich setzte um, worauf ich grad Lust hatte. Das führte dazu, dass die Stücke sehr unterschiedlich waren. Heute ist das anders. Ich habe eine genauere Vorstellung davon, was für Musik ich machen will.

TM Die Szene in Shanghai hat in der jüngeren Vergangenheit viel Aufmerksamkeit in den Medien erhalten, vor allem die Underground-Klubs und die Szene für elektronische Musik. Interessant ist, dass trotz all dieser Aufmerksamkeit, die Szene nie wirklich vorgestellt wurde, wie sie eigentlich ist, was viele der Leute in Shanghai stört. Kannst du mir ein besseres Bild davon geben, was in der Stadt vor sich geht? Wächst die DJ-Gemeinschaft und gibt es mehr Produzentinnen und Klubbesucher als zuvor?

TS Es gab auf jeden Fall Veränderungen, vor allem in den Jahren 2017 und 2018. Aus meiner Sicht änderte sich die Lage in diesen Jahren komplett. Als ich nach Shanghai zog, gab es viele Anlässe im Shelter, die hauptsächlich von Gaz oder Wooozy und einer Handvoll anderer Leute organisiert wurden. Das Label Genome 6.66 Mbp wurde 2016 gegründet. Danach mischten immer mehr chinesische Promoter in der Szene mit. Heute sind wahrscheinlich mehr Chinesen als Ausländer in der Szene aktiv.

TM Ich war zu der Zeit nicht in Shanghai, aber ich habe gehört, dass die Underground-Szene mit der Gründung von Genome zunehmend chinesischer wurde.

TS Ja, dem würde ich zustimmen. Mir kommt es so vor.

TM Genome ist eines der wichtigsten Labels in China. Wie bist du mit den Leuten dort in Kontakt gekommen?

TS Zuerst lernte ich Tavi [Mitbegründerin und Managerin von Genome] kennen. Sie hatte früher auch in Peking gewohnt. Als ich im Shelter war, um mir Nguzunguzu anzusehen, sah ich Tavi dort und quatschte sie an. Wir hatten uns bereits via WeChat unterhalten und nach dem Abend im Shelter freundeten wir uns weiter an. Wir sprachen immer über Musik und schickten uns gegenseitig Sachen. Später lernte sie Kilo-Vee kennen und wollte ihn mir vorstellen, weil er sich mit Musik gut auskennt und ein guter DJ ist. Irgendwie wurden wir alle zu Freunden und teilten unsere Musik miteinander.

TM Welche Künstler und Labels stellte Tavi dir vor?

TS Das erste Label war Eco Futurism Corporation. Dann war da auch Material von Her Records, Staycore und solche Sachen.

TM Was hältst du vom Hype um Shanghai in den internationalen Medien? Ich denke da an den Dokumentarfilm von i-D und Josh Feolas Artikel im Dazed Magazine

TS Wir sprachen gerade von den chinesischen Promotern. Nachdem mehr von denen in der Szene waren, nahm die Anzahl chinesischer DJs ebenfalls zu. Mittlerweile hat sich das ganz Umfeld verändert. Es gibt viele gute Produzentinnen in der Stadt. Svbkvlt spielt in dieser Entwicklung eine wichtige Rolle; schon zu Beginn aber auch jetzt noch. Gaz ist immer auf der Suche nach neuen und interessanten Produzenten. Das Label hat auch eine Auswirkung auf die Leute ausserhalb Chinas, denen es die Sachen, die hier gerade passieren, näherbringt. Svbkvlt zeigt, dass etwas Neues hier in Shanghai geschieht: eine neue chinesische Musikszene.

TM Ich habe den Eindruck, dass Künstlerinnen von überall sich von Shanghai angezogen fühlen und dort leben möchten. Wie schätzt du die zukünftige Entwicklung der Szene ein?

TS Ich bin überzeugt davon, dass sie noch besser wird. Jetzt ist die Szene sehr vital, aber das ist erst der Anfang. Die Leute hier faszinieren sich für neue Sachen. Wenn mehr Produzenten und DJs hier leben, kann das nur gut sein.

TM Lass uns über deine Musik reden. «叶子» war deine erste Veröffentlichung, korrekt?

TS Ja, «叶子» war das erste Stück, das ich veröffentlichte. Es erschien auf der ersten Genome-Kompilation. Kurz darauf folgte mein Remix von Knophas «Me Or The Other Guy» auf Push & Pull.

TM Push & Pull ist ebenfalls ein wichtiges Label, richtig? Bevor die Shanghaier Szene zum Höhenflug ansetzte, versuchte das Label schon bestimmte Klubmusik zu fördern…

TS Push & Pull ist auf jeden Fall wichtig für die Entwicklung von Shanghai, aber das Label war auch sehr wichtig für mich persönlich. Als ich nach meinem Umzug nach Shanghai auf WeChat durch meine Moments scrollte, tauchten da immer wieder Push & Pull-Partys auf. Mittwochs gab es eine Party, an der Grime und UK-Garage und solche Sachen liefen. Die Tickets waren immer extrem günstig. Diese Partys gefielen mir sehr gut. Sie waren wichtig für mich, aber auch für die Stadt. Sie haben etwa auch Zean stark beeinflusst.

TM Kurz nachdem «叶子» und dein Remix für Push & Pull erschien, hast du Vanishing Cinema, deine erste EP, auf Svbkvlt veröffentlicht. Wie kam die Zusammenarbeit mit Gaz zustande und wie sahr der Produktionsprozess aus?

TS Ich hatte viel Glück. Damals sprach Swimful mit Gaz und riet ihm an, etwas von mir zu veröffentlichen. Zu der Zeit hatte ich aber lediglich einen fertigen Track – «叶子» –, alles andere auf meinem Rechner war unvollendet. Gaz meinte, ich sollte einfach weitermachen und ihm schicken, was ich hätte. Sobald es genug Sachen wären, würde er das dann veröffentlichen. Ich war mir damals noch nicht sicher, was genau ich machen wollte. Gegen Ende 2016 spielte ich mit Zean ein b2b-Set nach Murlo. Während dem Set legte ich eine Demoversion von «Black Pepper» [das erste Stück auf Vanishing Cinema] auf um herauszufinden, wie es in einem Klub klingen würde. Gaz und Tzusing waren da. Gaz kriegte sich kaum mehr ein, als das Stück lief. Er kam zum DJ-Pult und fragte Zean, wer das Lied produziert hatte.

TM «Black Pepper» ist mittlerweile sehr beliebt. Wie hast du das Lied geschrieben? Was waren die Einflüsse?

TS Während jener Zeit lief oft Gqom in den Klubs, nebst Bassmusik und Grime. Das waren meine grössten Einflüsse zu der Zeit. Generell fliesst die Musik, die ich höre, in meine Produktionen ein.

TM Wenn ich die typischen Merkmale deines Sounds auflisten müsste, kämen mir Begriffe wie «metallisch» und «aufeinanderprallende Elemente» in den Sinn. Aber es gibt auch ruhige Momente, während denen nicht viel geschieht und sich vieles ausbreitet, wie zum Beispiel am Anfang von «叶子» und «Enter Nowhere». In dieser Hinsicht erinnert mich deine Musik an frühen Grime – vor allem an die Sachen von Wiley, wo schwere Sounds in effektiven Kontrasten zu leer wirkenden Passagen stehen. Insgesamt haben deine Stücke allerdings eine industrielle Schwere.

TS Ich denke, das stimmt. Um ehrlich zu sein, ging es mir nicht darum, Lieder zu schreiben, die nach Industrial klingen, als ich an Vanishing Cinema arbeitete. Später hörte ich selbst diese Bezüge natürlich ebenfalls. Ich glaube nicht, dass es nötig ist, schon von Anfang an einen klaren Zweck zu bestimmen oder eine Richtung einzuschlagen für das, was man gerade macht. Zuerst geht es darum, ein Gefühl festhalten. Erst danach kann man selbst andere Qualitäten in den Stücken erkennen.

TM Weltweit wird viel über die chinesische Underground-Szene geschrieben und über die Verbindung zwischen dem industriellen, metallischen Sound der Musik aus Shanghai, produziert von Leuten wie Tzusing, Osheyack, 33EMYBW und dir, und der Stadt selbst. Die Musik wird also mit der riesigen Population, der Geschwindigkeit der Entwicklung, der dominanten Präsenz von Technologien und so weiter verglichen. Wie schätzt du das ein?

TS Das stimmt wahrscheinlich. Musik beinhaltet natürlich auch Emotionen und Erinnerungen. Als ich neulich nach Berlin reiste, schrieb ich einige Stücke. Wenn ich die mir nun anhöre, dann bekomme ich gleich ein klares Gefühl von Berlin… Ich verarbeite auf jeden Fall Eindrücke der Stadt, in der ich gerade bin, und die kann man dann auch hören. Anderen geht es wahrscheinlich auch so.

TM Gibt es andere Dinge, die dich bei Musikmachen beeinflussen?

TS Hauptsächlich das Alltagsleben. Das hinterlässt die tiefsten Spuren: was ich sehe und höre, meine Träume oder auch ein unerwartetes, intensives Gefühl, das ich festhalten will. Wenn ich Musik mache, will ich eigentlich keine Klubmusik zur Inspiration hören. Ab und zu möchte ich einfach loslassen und mich vom Klub für einen Moment verabschieden.

TM Würdest du deine Musik dennoch als «Klubmusik» bezeichnen?

TS Ich glaube, gute Produzenten möchten etwas Neues ausdrücken, nicht etwas, das in ein bestimmtes Genre passt. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Musik in den Klub passt. «Black Papper» kann man zwar auf der Tanzfläche spielen, aber das acht-minütige Stück «Enter Nowhere», das ich für Country Music produzierte, wohl nicht.

TM «Enter Nowhere» ist ein unglaubliches Stück und scheint eines der beliebtesten Stücke aus Country Musics Serie an achtminütigen Tracks zu sein. Wie kam diese Zusammenarbeit zustande?

TS Die Leute hinter dem Label schrieben mir auf SoundCloud und baten mich um einen Beitrag zu jener Serie. Ich wollte es unbedingt machen. Ich hatte vorher noch nie ein acht Minuten dauerndes Stück geschrieben – also etwas, in das ich viel reinpacken konnte. Das Resultat ist ein Stück, das sehr stark von einem schlechten Traum beeinflusst ist. Ich dachte nicht, dass es vielen Leuten gefallen würde. Das Stück ist sehr noise-ig und vor dem Release war ich besorgt darüber, wie es aufgenommen würde. Für meinen Geschmack ist es etwas zu harsch, um im Klub gespielt werden zu können. Dass es in diesem Kontext gespielt würde, war aber auch nicht meine Absicht. Ich machte dieses Stück für mich selbst und zum Schluss gefiel es mir sehr gut.

TM Wie gehst du das Produzieren mittelweilen an? Wann arbeitest du?

TS Früher produzierte ich nur, wenn mich etwas vereinnahmte. Das funktioniert heute nicht mehr. Was wäre etwa, wenn mich eine Weile lang nichts vereinnahmen würde? Deswegen versuche ich jeden Tag etwas zu komponieren – mindestens ein Stück pro Woche.

TM Zurück zu Vanishing Cinema. Was hat es mit dem Titel auf sich?

TS Oh, das hat auch mit einem Albtraum zu tun, den ich damals hatte. Zu der Zeit stand ich unter grossem Zeitdruck. Tagsüber arbeitete ich bei einer Werbeagentur und konnte mich nur abends meinen eigenen Projekten widmen. Ich wechselte direkt von kommerzieller zu meiner eigenen Musik. Ich empfand dieses Wechseln als sehr stressig.

TM Vanishing Cinema erhielt gute Kritik und veranlasste, dass Leute auf der ganzen Welt dich und deine Musik kennen. Hast du mit diesem Erfolg gerechnet?

TS Ganz und gar nicht. Es war ein Shock. Gleichzeitig habe ich mich sehr über die netten Nachrichten, die ich nach dem Release erhielt, gefreut.

TM Wang Newone, eine Künstlerin, die in der Shanghaier Szene sehr aktiv ist, gestaltete das Cover der EP. Hattest du Einfluss auf ihr Design?

TS Das war ein schöner Prozess, weil ich ihr einfach all das Material schickte, das ich hatte. Sie hörte es sich an, las die Titel der Stücke und machte sich dann ans Cover. Wir sprachen kaum darüber, was ich mochte oder wie das Cover meiner Meinung nach aussehen sollte, aber ich bin von ihrer Arbeit begeistert.

TM Es gibt eine starke Verbindung zwischen Klubmusik und bildender Kunst in Shanghai durch Künstler wie Kim Laughton, Womb oder eben Wang Newone, die in beiden Szenen aktiv sind. Im Klub All – wie in allen von Kim eingerichteten Klubs – hängt etwa ein grosser, hochauflösender Bildschirm hinter dem DJ-Pult und kleinere Bildschirme direkt beim Eingang, worauf Video-Flyer gezeigt werden…

TS Ich habe den Eindruck, dass sich nach der Eröffnung des All die Poster für Partys in der Gestaltung veränderten und Promoters öfters Video-Flyer benutzten. Ich denke, die Flyer-Bildschirme und andere Sachen im All haben das beeinflusst.

 

 

Dieser Text wurde aus dem Englischen übersetzt von N. Cyril Fischer. Die englische Version des Interviews findet sich in zweikommasieben #19.

Alle Fotos wurden von Robert Nilsson geschossen und für das Styling von Sun ist Dre Romero Makeup Milky verantwortlich.