Erschienen am 19.12.2015

zweikommasieben
Magazin #12

Was darf man als Gast, als DJ, als Promoterin, als Musiker, als Host, etc. von einer Veranstaltung erwarten? Diese Frage beschäftigt uns seit einer Weile. Steht Act X auf dem Flyer, kann man als Gast mit Y Minuten hübsch verpackter Musik der Art Z rechnen? Oder wird Künstlerin A von Promoter B in Klub C eingeladen, darf sie sich jenes Setting versprechen, das sich für die Präsentation ihres Schaffens am besten eignen würde? Irgendwie schon, denn ein impliziter Pakt zwischen den beteiligten Parteien besteht in jedem Fall. Doch hier liegt die Crux: Da der Pakt zwischen den verschiedenen Anspruchsgruppen ein impliziter ist und die verschiedenen Vorstellungen nicht immer deckungsgleich sind – vor allem seit Genre und andere Grenzen jüngst wieder flüssiger (oder gasförmiger) zu sein scheinen –, werden Erwartungen nicht selten enttäuscht.

Entsprechenden Überlegungen sind wir beim Erarbeiten dieser Ausgabe begegnet. Beispielsweise berichtet Container vom Unvermögen gewisser Klubbesucher zwischen Live- und DJ-Set zu unterscheiden. Weiter wird in den Interviews mit Public Possession oder Prosumer etwa von der Dichotomie Künstler-Dienstleister gesprochen. Und Charles Cohen skizziert an anderer Stelle, warum Duke Ellingtons erste Japan-Tour beim Publikum so gut ankam. Schlussendlich erwähnen Low Jack und Black Zone Myth Chant oder auch Barnt mitunter von überraschenden, wenn nicht ernüchternden Grössenordnungenin Bezug auf Publika.

zweikommasieben #12 by Tobias Faisst

Mit Material von/über/mit:
Dale Cornish
Prosumer
Low Jack & Black Zone Myth Chant
Jesse Osborne-Lanthier
CoH & Tina Frank
Public Possession
Charles Cohen & Rabih Beaini
Container
Barnt
Volte-Face
DJ Overdose
Bintus
etc. etc. etc.

Preis: CHF / Euro 16.—