05.05.2016 von Bjørn Schaeffner

Jack. Eine Ode.

Oh, Jack! Geber meines Taktes. Gründer meines Beats. Jack, Du Wohlklingender. [jak]: Durch die Zähne geformter Groove. Rausgepeitscht aus dem Zwerchfell, aus der eigenen Ursuppe gelöffelt. Was heisst hier gelöffelt: Getrommelt!  Jack, Du oller Befreier. Du gibst den Dingen ihren Swing.
Was Du immer geschaffelt und geschwitzt hast, Buddy. Body Music! Work it! Du hast uns die Moves gezeigt. Tausende Stunden haben wir miteinander getanzt. Im einsamen Klub. Im versprochenen Land. Jack, Du grosser Verführer. Du warst der Brandstifter, der Urknall, die explodierende Sonne unserer Synapsen.
Dank Dir, Jack, werden wir bis in alle Ewigkeit grooven. Chuck Roberts hat dir ein Ständlein gesungen. Mit unvergleichlichem Vibrato. Da groovtest Du als Gründergott, Arsch zu Arsch mit dem Wiggly Worm. Tapfer hast Du von dieser guten Sache namens House gepredigt. Dann warst Du plötzlich überall: Im Amnesia. Dem Shoom. Der Haçienda. Und weil es alright war, was Du getan hattest, leuchtete in deinem gelben Gesicht ein breites Lachen. Die Welt war rund und besoffen vor Liebe. Bässe zwitscherten dazu.
Dabei hast Du ja schon immer getanzt. In den Zwanzigern in Harlem war es wildes Jigging. Aus blutgefärbten Zuckerrohrfeldern bist Du gekommen, einst trommeltest Du im Dschungel. Du warst der Father, der Preacher und der Teacher. Du hast die Nation gegründet, warst unser Präsident und der top man on the totem pole. Du hast uns alle erlöst. Nein, wir haben uns im Tanz mit Dir aufgelöst.
Boy, bist Du unersättlich. Warst All Over My Face. Wolltest mein Baby reiten. Hast endlos rumgestöhnt. Und von diesem und jenem Mann konntest Du die Finger nicht lassen. Jack, Du ständig sexelndes Wesen. Und Deinetwegen haben wir manchmal die Kontrolle verloren. Und waren uns dann ein bisschen reuig, mit Dir rumgejackt zu haben. Aber nicht für lang. Du bist unser Freund. Auf ewig.
Jack, my love.
Wo houst Du?
Jack.
Jack.
Jack.